Ich war verloren im Chaos. Innen wie außen.
Ich suchte überall – nur nicht bei mir.
Meine Wohnung war ein Durcheinander. Aber eigentlich war ich das. Und ich stand da und dachte:
„Wie willst du dein Leben ordnen,
wenn du nicht mal den Boden siehst?“
Dieser Gedanke traf mich mit voller Wucht. Nicht erleuchtend, sondern vernichtend.
Ich war wütend, auf mich.
Scham. Zweifel. Selbsthass.
Es brachte mich in Bewegung –gleichzeitig riss es mich innerlich auseinander.
Das war der Moment.
Nicht aus Mut. Nicht aus Klarheit. Sondern aus Selbstverachtung. Genau da bin ich, aus Versehen, in die richtige Richtung gelaufen.
Ich fing an, aufzuräumen.
Nicht, weil ich wollte. Sondern weil ich dachte: „Vielleicht ist das Chaos schuld.“
Doch während ich räumte, sah ich mehr als Staub und Kram.
Ich sah, was ich festhielt.
Warum ich es festhielt.
Wovor ich mich drückte.
Wovor ich Angst hatte und was das alles mit mir machte.
Die Wohnung war nur der Spiegel. Der Anfang.
Ich räumte meinen Kopf, mein Leben, mich selbst auf.
Ich wurde ehrlich. Mit mir. Zum ersten Mal.
Ich bin die, die mit Hund, Herz und kreisenden Gedanken lebt.
Die Listen liebt – und sich darin verliert.
Die auf dem Küchenboden sitzt, wenn gar nichts mehr geht.
Ich bin ruhig. Aber nie leer.
Ich denke viel. Fühle tief.
Nicht perfekt, aber echt.
Ich rede nicht über was du tun sollst. Ich frage: Was brauchst du gerade?
Ich höre nicht nur, was du sagst. Ich höre, was du nicht sagst.
Ich glaube an Intuition und Verbindung.
An das, was man nicht in Worte fassen kann – aber spürt.
Ich glaube daran, dass echte Veränderung nicht laut beginnt. Sondern still. In dir.
Es war nicht das Chaos, das mich gefangen hielt.
Aber auch nicht ich selbst. Es war das Dazwischen.
Das Unausgesprochene. Das Ungelebte.
Mich zu erkennen – im Durcheinander.
Was als Selbstabwertung begann, wurde zu meinem Wendepunkt.
Was sich nach Aufgabe anfühlte, wurde mein Aufbruch
Ich sah, dass Aufräumen nicht das Ziel ist. Sondern der Anfang, ehrlich zu werden.